Eugène Ionesco ist einer der großen Autoren des „Absurden Theaters“ und sein Stück von 1970 plötzlich wieder aktuell: „Bürgerinnen und Bürger! Seit einiger Zeit verbreitet sich hier ein unbekanntes Übel“. So spricht der Bürgermeister. Es grassiert eine Pandemie, vor der es kein Entrinnen zu geben scheint. Bisher kannten die Bewohner*innen der Stadt nur die Ängste einer Wohlstandsgesellschaft. Wie gehen sie nun mit einer existenziellen Gefährdung um? In einer Reihe voneinander unabhängigen Szenen zeigt das Stück ein Knäuel aus gesellschaftlichen und persönlichen Einbrüchen und wachsende Grausamkeit. Ionesco blickt auf „die Spezies Mensch“ mit unerbittlicher Schärfe und einigem schwarzen Humor. Und doch offeriert er seinen Figuren einen Funken Hoffnung. Der besteht im Erkennen „des Nächsten“ – als Ausdruck von Humanität und einer immer möglichen inneren Freiheit.
Mitwirkende:
Martin Wichmann, Carola Wandt, Susann Fanieng, Sofia Mavrangelidou, Waltraut Borchmann, Stefan Krischke, Pierre Écureuil, Thomas Stumpp, Jeanne Schehrer, Judith Gorgass, Ali Akbaba, Étienne Gillig;
Regie: Sabine Fahrenholz;
Musik: Marco Klimm, Christoph Reiserer, Hans Wolf;
Tontechnik: Thomas Podlesak
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